Fast jeder weiß, was eine Haushaltsversicherung ist und die meisten Österreicher haben auch eine solche Versicherung. Durch sie ist das gesamte Inventar bei Schäden (durch Feuer, Wasser, Hagel, Einbruch, Vandalismus etc.) abgesichert.
Für gewöhnlich beinhaltet die Haushaltsversicherung auch eine Privathaftpflichtversicherung, die alle in einem Haushalt lebenden Menschen vor den darin lauernden Gefahren schützt. Sie kommt den Versicherten auch dann zugute, wenn sich ein Unfall mit Sach- und Personenschaden außerhalb der eigenen vier Wände ereignet.
Die Haushaltsversicherung im engeren Sinne deckt Schäden, die das Mobiliar, den Sanitär- und Küchenbereich, die Böden, die Fenster und die Elektrogeräte betreffen. Wenn ein Fenster durch einen Felssturz zerstört wird oder wenn bei einem Einbruch Bargeld und Schmuck entwendet werden, dann zahlt sich eine Haushaltsversicherung aus.

Die Versicherungssumme ist entscheidend
Die Versicherungssumme wird durch die Wohnfläche und durch den Wert des Hausrats bestimmt. Für gewöhnlich wird je nach Anbieter ein Pauschalbetrag für eine bestimmte Quadratmeterzahl festgesetzt. Wenn der Wohnungsinhalt exklusiv ist, dann kann die Summe erhöht werden. Die Arbeiterkammer empfiehlt, Wertgegenstände taxieren zu lassen. Werden die Quadratmeter zur Bemessung der Summe herangezogen, so wird das als Quadratmeterversicherung bezeichnet. Wenn der Wert gesondert geschätzt wird, dann wird von einer Summenversicherung gesprochen.
Im Idealfall sollten weder eine Über- noch eine Unterversicherung vorliegen. Wenn die Versicherungssumme in Relation zum Versicherungswert zu niedrig ist, dann handelt es sich um eine Unterversicherung. Anhand eines einfachen Beispiels lässt sich erklären, worin der Nachteil der unterversicherten Person besteht: Ist eine Wohnungseinrichtung zwar 200.000 Euro wert, aber auf 100.000 Euro versichert, dann werden im Schadensfall lediglich 50 Prozent des Schadens ersetzt.
Um solche Fälle zu vermeiden, sollte eine Unterversicherungsschutzklausel in den Vertrag aufgenommen werden. Versicherungsunternehmen erklären sich damit bereit, von einer Unterversicherungsprüfung abzusehen und für den gesamten Schaden aufzukommen. Sparen lässt sich nicht nur durch die Vermeidung einer Überversicherung, sondern auch durch den Verzicht auf nicht unbedingt notwendige Leistungen. Dazu zählen etwa Assistenzleistungen in Form umfassender Rund-um-die-Uhr-Services. Darüber hinaus sind die Kosten am niedrigsten, wenn die Prämie jährlich im Voraus überwiesen wird.

Vergleiche lohnen sich
Der Markt an Anbietern ist groß und schwer überschaubar. Mittlerweile werden Vergleiche jedoch durch spezielle Online-Plattformen erleichtert. Aufgrund des hohen Konkurrenzdruckes innerhalb der Versicherungsbranche ändern sich auch die Offerte und Bedingungen sehr rasch. Mit kontinuierlich vorgenommenen Angebotsvergleichen können sich Versicherte beträchtliche Geldbeträge sparen.
Da die Verträge nicht nur umfangreich sind, sondern für Laien schwer verständliche Passagen enthalten, ist es gut, sich ausgiebig beraten und bei der Entscheidung ausreichend Zeit zu lassen. Die Arbeiterkammer mahnt eine Kürzung der Verträge auf das notwendige Mindestmaß und eine einfachere Sprache ein. Auch die von der EU erarbeitete Versicherungsvermittlungsrichtlinie (IDD) soll Abhilfe schaffen. Sie ist bis Anfang 2018 von allen Mitgliedsstaaten umzusetzen.

Resümee
Auch wenn die Bedeutung einer Haushaltsversicherung allgemein anerkannt ist, ist weniger bekannt, was die unterschiedlich gestalteten Verträge im Detail enthalten. Die Überversicherung stellt ebenso ein Problem dar wie die Unterversicherung und unnötige Zusatzkosen. Deshalb sollte jeder, der an einer Haushaltsversicherung interessiert ist, sich mit den maßgeblichen Fachtermini vertraut machen und sodann die Angebote prüfen.

Similar Posts