Rekordjahr 2019
In dem Jahr 2019 schreib die Anzahl der Baubewilligungen beinahe Rekordzahlen. In ganz Österreich wurde der Bau von ungefähr 79.000 Wohneinheiten bewilligt. Diese Zahl hat beinahe den Rekord aus dem Jahr 2017 gebrochen. In jenem Jahr waren es nämlich 82.000 bau-bewilligte Wohneinheiten.
Corona – ein Einbruch in der Bauentwicklung
Die Corona-Krise hat auch in dem Bereich des Wohnbaus ihre Spuren hinterlassen. Denn Im Vergleich zum Rekordjahr 2019 kann man, laut dem Wohnbauforscher Wolfgang Amann, in diesem Jahr davon ausgehen, dass die Baubewilligungen um 25% zurückgehen werden. Doch dieses Jahr soll nur einen kleinen Knick in der Kurve darstellen. Denn in dem Jahr 2021 soll der Wohnbau wieder stark zunehmen. Grund dafür ist die ständige und enorm große Nachfrage nach Vorsorge- und Eigentumswohnungen in der Stadt.
Zu große Einfamilienhäuser
Wohnbau und Wohnbauförderungsind jedoch zwei verschiedene Begriffe. Denn die Wohnbauförderung nimmt von Jahr zu Jahr immer mehr ab. Während in den frühen 2000er Jahren 70% bis 80% ihre Eigenheime mithilfe von Wohnbauförderung gebaut haben, hat sich die Zahl heute auf 20% reduziert. Dadurch werden wichtige Faktoren wie Energieeffizienz oder Flächenverbrauch gar nicht wirklich mehr in Betracht gezogen. Dies hat zur Folge, dass die Einfamilienhäuser in Österreich eine Fläche von 140 Quadratmeter aufweisen. Vor zehn Jahren lag dieser wert noch bei nur 130 Quadratmetern.
Boom der Freifinanzierung
Im Bereich der mehrgeschossigen Wohnungen spielt der Bereich der Wohnbauförderung eine größere Rolle, als bei den Einfamilienhäusern. Jedoch lässt sich auch hier ein deutlicher Rückgang erkennen. Ursache dafür ist der freifinanzierte Bauboom in den Großstädten, wie zum Beispiel in Wien und Graz.
Sanierung als Arbeitgeber
Auch in dem Bereich der Sanierung wurden Niederschläge erlitten. Knapp ein Viertel des Vorjahrzentes des Betrages der Wohnbauförderung kann in der heutigen Zeit erzielt werden. Dabei kann durch eine verstärkte Förderung dieses Sektors der Corona-bedingte Wirtschaftskrise entgegengewirkt werden. Denn, wenn mehr investiert wird, müssen mehr Leute eingestellt werden und so gibt es bundesweit mehr Arbeitsplätze.
Fazit zur aktuellen Bausituation in Österreich
Wie zu erwarten, ist auch der Bausektor von der Corona-Pandemie betroffen. Vor Corona war die Anzahl der neuen Wohneinheiten fast an seinem Gipfel. Es ist zu erwarten, dass es im nächsten Jahr, am Ende der Corona-Krise, wieder rasant steigen wird. Jedoch werden immer weniger Häuser und Wohnungen mithilfe von Wohnbauförderungen errichtet. Das führt dazu, dass Häuser immer ineffizienter gebaut werden und wichtigen Aspekten wie Energie- und Flächeneffizienz so gut wie keinerlei Beachtung geschenkt wird. Um das zu ändern, sollten Anreize dafür geschaffen werden. Ein Beispiel wäre, dass man den Mitbürgern mehr Geld gibt, wenn man kleiner Häuser baut.
Energieausweisabteilungleiter des Architekturbüro Korab