In den letzten Jahren wurde es bei Wohnungs- beziehungsweise Hauseigentümern immer mehr beliebt, diese tage- oder wochenweise an Urlauber sowie an Geschäftsleute zu vermieten. Nicht zuletzt wegen des höher ausfallenden Gewinn und der Flexibilität. Dies führte zu einem Rückgang von regulär vermieteten Wohnungen beziehungsweise Häusern und einen daraus resultierenden Anstieg der Mietpreise. Dies führte wiederum zu einigen Protesten, wie zum Beispiel zuletzt in Barcelona.
Corona änderte einiges in Bezug auf Ferienwohnungen und -häuser
Im Frühjahr des Jahres 2020 erschütterte dann ein Virus die ganze Welt. -Corona. Aus diesem Grund mussten sehr viele Urlaube sowie auch Geschäftsreisen abgesagt werden. Kein Wunder, dass die Frage, was eigentlich aus den vielen Ferienwohnungen und -häusern wie beispielsweise auf airbnb wird, zunächst einmal ungewiss war.
Die Studie von Justin Kadi und Team
Laut einer Studie, die an der TU Wien vom Stadt- und Wohnbauforscher Justin Kadi und Team durchgeführt wurde, werden Ferienwohnungen und -häuser aktuell wieder regulär vermietet. Die Studie untersuchte im Übrigen hierbei im Zeitraum von März 2020 bis Mai 2020 verschiedene Online-Plattformen für Mietwohnungen und -häuser in den Städten Graz, Innsbruck, Salzburg sowie Wien.
Das Ergebnis der Studie
Das Ergebnis dieser Studie zeigt klar und deutlich einen Zuwachs von regulär vermieteten Wohnungen beziehungsweise Häusern auf. Klar, dass dies nicht unbedingt heißen muss, dass all diese Wohnungen und Häusern vormals Ferienwohnungen und -häuser gewesen sind. Doch in der Studie wird auch darauf aufmerksam gemacht, dass die regulär vermieteten Wohnungen und Häuser teilweise möbliert vermietet werden. Dies lässt darauf schließen, dass es sich bei diesen Wohnungen und Häuser doch um Ferienwohnungen beziehungsweise -häuser handelt. In Wien wurde im Zeitraum der Studie übrigens ein Zuwachs von möbliert vermieteten Wohnungen und Häusern von 45 Prozent festgestellt. Dies bedeutet einen Anstieg von rund 710 Inseraten.
Die Mieten bleiben nahezu unverändert
Man könnte nun davon ausgehen, dass der Wohnungsmarkt sich dadurch ein wenig entspannt. Dies ist jedoch leider nicht so. Eher das Gegenteil ist festzustellen. Wobei die Mieten in Wien in etwa gleich geblieben sind. Die Mieten in Graz sowie in Salzburg sind etwas gestiegen. Innsbruck macht eine Ausnahme. Hier sind die Mieten ein klein wenig gesunken.
Erklärung zu den unveränderten Mieten
Eine Erklärung zu den doch geringen Auswirkungen auf die Mietpreise können Verzögerungen sein. Klar ist, es gibt aktuell mehr Wohnungen sowie Häuser auf den Markt und dies kann, muss aber nicht, zu einem Sinken der Mietpreise führen. Abzuwarten bleibt, ob es nach dem Virus, doch wieder vermehrt Ferienwohnungen und -häuser als regulär vermietete Wohnungen beziehungsweise Häuser auf dem Markt gibt.
Fazit
Es gibt aktuell tatsächlich mehr regulär vermietete Wohnungen und Häuser auf dem Markt. Diese sind aber teilweise möbliert und könnten vormals Ferienwohnungen und -häuser gewesen sein. Eine Auswirkung, positiv wie negativ, auf den Mietpreis ist vorerst nicht festzustellen, kann sich allerdings etwas verzögert abzeichnen. Fraglich bleibt, ob nach der Krise, die regulär vermieteten Wohnungen und Häuser auch weiterhin als regulär vermietete Wohnungen und Häuser dem Markt zu Verfügung stehen.
Energieausweisabteilungleiter des Architekturbüro Korab