In Wien ist das Leben besonders lebenswert

In Wien ist das Leben besonders lebenswert

Höchste Lebensqualität gehört zu Wien wie der Prater oder der Stephansdom. Das Beratungsunternehmen Mercer platziert Wien zum achten Mal nacheinander zur weltweit lebenswertesten Stadt – vor Zürich, Oakland und München.

231 Großstädte aus allen Regionen der Welt wurden von Mercer miteinander verglichen. In die Waagschale kam dabei eine Fülle von Aspekten, die das Leben in einer Großstadt bestimmen. Gesundheit, Bildung und Kultur spielten dabei ebenso wichtige Rollen wie wirtschaftliche Aspekte und eine möglichst saubere Umwelt.

Praktische Aspekte ausschlaggebend

Entscheidend für die Lebensqualität der Städtebewohner ist dabei nicht das subjektive Empfinden der Einwohner. Es geht der Studie vor allen Dingen um objektiv messbare Fakten. Gut organisierte Behörden, die leicht erreichbar sind oder ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr spielen für die Lebensqualität nach Ansicht des Beratungsunternehmens die entscheidende Rolle. Aber auch die Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen und überhaupt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bestimmen das Ranking der Großstädte. Politische und soziale Sicherheit

Multinationale Unternehmen achteten sehr darauf, wo ökonomische Instabilität, soziale Unruhen oder politische Aufstände das Bild bestimmten, unterstreicht Ilya Bonic von Mercer. Der erste Platz im Ranking bedeutet für Wien somit auch gute wirtschaftliche Aussichten für die Zukunft, denn die Stadt an der Donau dürfte auch auf lange Sicht für viele große Unternehmen ein attraktiver Standort bleiben – mit allen daraus folgenden positiven wirtschaftlichen Folgen.
Attraktives städtisches Leben

Das Beratungsunternehmen attestiert der österreichischen Hauptstadt aber auch beste Noten in Sachen Kultur und Freizeitangebot. Das Wiener Kaffeehaus mag dafür als eines der bekanntesten und traditionsreichsten Beispiele gelten, ebenso die Wiener Philharmoniker, die Wiener Oper und nicht zuletzt die architektonische Schönheit der Stadt. Nicht umsonst hat die UNESCO die Wiener Altstadt aufgrund ihrer architektonischen Geschlossenheit zum Weltkulturerbe ernannt.Wien – eine moderne Stadt mit vielen Qualitäten

Die eigentliche Stärke Wiens liegt im ausgeglichenen Charakter der Stadt. In Sachen Infrastruktur liegt Singapur vor Frankfurt und München, die gemeinsam Platz zwei belegen, alle liegen in diesem Punkt vor Wien. Unter Berücksichtigung sämtlicher Aspekte für ein attraktives städtisches Leben landet Wien allerdings auf dem ersten Platz. Relativ günstiger Wohnraum

Die Mietpreise in Wien sind im Vergleich zu Städten wie Hamburg, Frankfurt oder München in den vergangenen Jahren eher moderat gestiegen. Während Wohnraum in deutschen Großstädten für Normalverdiener zunehmend unerschwinglich wird, bleibt das Leben in Wien weiterhin erschwinglich. Fazit: Das Erreichte bewahren
Wien hat gute Chancen, seinen Platz an der Sonne in Sachen Lebensqualität zu halten – wenn Bürger wie Verwaltung in ihren Anstrengungen nicht nachlassen. Die gewachsene Qualität des städtischen Lebens muss gehegt und gepflegt werden wie die 51 Prozent Grünflächen der Stadt, womit Wien weltweit zu den grünsten Großstädten überhaupt gehört.
Wohnen im Hochhaus: Schlichte Notwendigkeit oder modernes Lebensgefühl mit Spaßfaktor?

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Auch in Wien ragen immer mehr Wohnhochhäuser in den Himmel – die Meinungen dazu sind geteilt

Wien braucht Platz zum Wohnen
Wohnen in den Wolken: Das klingt exklusiv und lässt sofort an New York denken. Dort ist Wohnraum ein begehrtes Gut. Und darum geht es letztlich auch in Wien, wo Hochhausprojekte nicht nur heftig umstritten sind, sondern auch umworben und verwirklicht werden. Das liegt einerseits daran, dass die Grundstückspreise kontinuierlich steigen, andererseits daran, dass auch die Nachfrage nach dieser Art des Wohnens zunimmt.
Wien hat große Pläne
Heute wird nicht mehr nur vom Hochhaus gesprochen, sondern vermehrt auch vom Wohnturm – so wie bei dem geplanten „MySky“ Projekt. Ein Turm mit 20 Stockwerken und 65 Metern Höhe soll in Favoriten entstehen. Aber das wirkt bescheiden im Vergleich zum Marina Tower am rechten Donauufer: 130 Meter hoch wird er sein, 640 Wohnungen soll er haben. Diskutiert wird auch ein Hochhausprojekt auf dem Grundstück neben dem Millennium Tower. Von 145 Metern Höhe und 800 Wohnungen ist die Rede.

Moderner Lebensstil
Wer heute in einen Turm zieht, muss meist nicht auf Komfort verzichten. Einige der neuen Wohnhochhäuser in Wien liegen – wie die Danube Flats – auch am Donaukanal oder an der Donau. Wer das Glück hat, sich eine Wohnung in einem der oberen Stockwerke leisten zu können, kommt in den Genuss einer fantastischen Rundumsicht. Ihm liegt die Welt zu Füßen. Viele neue Türme bieten zudem eine gute Verkehrsanbindung, Shoppingmöglichkeiten, Fitnessstudios.

Sorgen und Ängste
Aber was für die einen den Inbegriff urbanen Lebensstils darstellt, klingt für andere wie eine Zumutung. Sie verbinden diese Wohnform mit Unpersönlichkeit. Größtes Unbehagen bereitet ihnen die Vorstellung, mit so vielen Menschen unter einem Dach – auf engstem Raum – leben zu müssen. Wo bleibt der Platz, wo die Freiheit, wo finde ich Ruhe? Ist das Leben im Wohnhaus auch sicher? Bin ich schwindelfrei und was passiert, wenn der Aufzug streikt?

Auf welcher Seite stehen Sie?
Zu keiner oder zu jener, die noch unentschieden ist? Haben Sie schon einmal in einem Wohnturm gelebt oder wohnen Sie bereits in einem Hochhaus? Wenn ja, was hat Sie dazu gebracht und wie stehen Sie heute zu dieser Entscheidung? Wie beurteilen Sie den optischen Eindruck dieser Projekte? Meinen Sie, dass Wien dadurch anderen Städten zu sehr zu gleichen beginnt? Was kann und was muss ein Wohnturm bieten? Garagen und Einkaufsmöglichkeiten, gute Lage, Freizeiteinrichtungen, ansprechendes Design, großzügig geschnittene Wohnungen? Zählen auch Räume, in denen man sich treffen und der Anonymität entgehen kann, dazu?

Zweifler und Befürworter
Umfragen bestätigen, dass es in Wien viele Hochhaus-Skeptiker gibt, die von sich behaupten, niemals in ein Wohnhochhaus ziehen zu wollen. Dem stehen jene gegenüber, die bereits in Wohnhochhäusern leben und auch vorhaben, zu bleiben. Ist das Wohnhochhaus möglicherweise besser als sein Ruf? Fest steht: Wien wächst und damit der Bedarf an Wohnraum. Wohnen ist eine Notwendigkeit, muss aber auch Spaß machen und nicht zuletzt leistbar sein. Kann es sein, dass der Spaßfaktor beim Wohnen letztlich nicht (nur) durch die Anzahl der Stockwerke bestimmt wird?